SadoMaso Tipps für Neugierige
1. Die richtige Einstellung
Freiwilligkeit ist ein ganz wichtiger Punkt. Wer SM-Praktiken ausprobieren möchte, sollte sich stets bewusst sein, dass es sich um eine erotische Parallelwelt handelt, die nichts mit der Alltagsrealität zu tun hat. Im wahren Leben sind die Partner gleichberechtigt, bei dieser Art des Sex hat einer die Hosen an. Es geht nicht darum, sadistische Züge an einem anderen Menschen auszuleben, sondern um das lustvolle Spiel mit Macht. "Sie sollten sich immer im Klaren darüber sein, wann Sie beide in Ihren Rollen sind - und wann Sie wieder als ganz reale Partner miteinander kommunizieren", so Janson.
2. Ohne Kommunikation geht es nicht
Die Expertin rät, sich ganz bewusst als gleichwertige Partner gegenüberzusetzen und miteinander zu besprechen, wie die Rollenverteilung sein soll, was Sie anziehen wollen und wie die Spielsituation aussehen soll. Wer extremere Erotik ausleben möchte, muss zwangsläufig mehr miteinander reden und sich Feedback geben, um die jeweiligen Grenzen erkennen zu können. Beim "normalen" Sex ist dies nicht der Fall, wodurch sich oft Routine einschleicht und Wünsche verborgen bleiben. Janson berichtet, dass sich viele Paare, die SM praktizieren, deshalb auch besser verstehen. "Ich glaube, das liegt daran, dass sie viel mehr miteinander über Sexualität kommunizieren als andere Menschen."
3. Legen Sie einen Zeitrahmen fest
Bevor Sie mit dem erotischen Spiel loslegen, sollten Sie sich einen Zeitrahmen ausmachen. Gerade wenn man noch ein wenig unsicher ist, erleichtert eine zeitliche Begrenzung den Anfang. Wenn ein Spiel zu lange dauert, kann es ermüden.
4. Bereiten Sie die Session vor
Im Vorfeld sollten Sie auf einige Details nicht vergessen. Schalten Sie Ihre Handys aus. Suchen Sie Musik aus, die zu Ihrer Stimmung und Spielidee passt. Besonders wichtig: Ihre Kinder sollten besser nicht zu hause sein. Wenn Kinder ihre Eltern während solch eines Spiels überraschen, sehen sie Dinge, die sie in ihrem jungen Alter noch nicht verstehen und verarbeiten können. Deshalb sollte man solch ein Szenario vermeiden.
5. Das Spiel kann beginnen
Beginnen Sie als dominanter Part ("Dom") mit kleinen Aufgaben und seien Sie dabei sehr aufmerksam. Wie gut werden diese von Ihrem Partner ("Sub") erledigt? Passt die Stimmung? Im Lauf der Session können Sie die Intensität dann etwas steigern. Der Start ist aber eine Phase des Ausprobierens. Eine Bestrafungsszene beginnt z.B. mit dem ersten Herantasten der Peitsche oder eines Schlaginstruments. Danach sollten Sie eine Pause zum Nachspüren einlegen. "Dann werden Sinnesreize intensiver aufgenommen, als wenn eine ständige Reizüberflutung stattfindet", so Janson. Nach der Pause kann man einen etwas kräftigeren Schlag ausprobieren oder weitere Schläge schneller folgen lassen.
6. Lassen Sie Ihren Partner zappeln
Zwischen den Bestrafungs- oder anderen Spielsituationen kann es auch zum Geschlechtsverkehr kommen. Es geht dabei auch darum, das Verlangen des Partners zu entfachen. Diesen kurz vor dem Orgasmus ein wenig zappeln zu lassen, ist eine wirkungsvolle Methode.
7. Wann es Zeit ist aufzuhören
Wenn man spürt, dass die Energie nachlässt und einer von beiden erschöpft ist, wird es Zeit für einen gelungenen Abschluss. "Brechen Sie niemals eine Sitzung einfach ab, um dann abrupt zur Tagesordung überzugehen und sich vielleicht vor den Fernseher zu setzen", rät die Expertin. Der dominante Part trägt die Verantwortung für einen sanften Übergang in den Alltag. Dies kann man durch Streicheln, Festhalten oder in den Arm Nehmen erreichen. Dieses bewusste Ende ist wichtig, um Emotionen nicht auf eine falsche Art und Weise mitzunehmen. "Es kann ja sein, dass Sie Ihren Partner erniedrigt, beschimpft oder geschlagen haben während einer Session und die dabei ausgelösten Gefühle sollten nicht persönlich genommen werden und haben im normalen Beziehungsalltag nichts verloren."
8. Reden, reden, reden
Nach einer Session sollten Sie sich Feedback geben. Welcher Moment war besonders spannend? Was hat sich nicht so gut angefühlt? Was könnte man beim nächsten Mal anders machen? Es mag sich ungewohnt anfühlen, so offen über Sex zu sprechen, doch um SM-Spiele genießen zu können, ist die Kommunikation unerlässlich. Und eines ist sicher: Gerade diese Gespräche haben das Potenzial, Ihre Intimität extrem zu vertiefen.
Tipps von Christine Janson
© Bild: Corbis
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