Was passiert bei einem körperlichen Orgasmus?

 

Bevor es zu einem Höhepunkt kommt, muss ein auslösender Impuls gegeben sein. Dieser ist sehr individuell. Es kann eine körperliche Berührung sein, ein Kuss, eine erotische Fantasie, ein handfester Porno... auch der Gedanke an einen geliebten Menschen oder dessen Stimme kann eregend sein.

 

In dieser ersten Phase kaufen folgende Prozesse im Körper ab: 

- Puls und Atmung werden beschleunigt und der Blutdruck steigt.

- Bei der Frau schwellen Schamlippen und Klitoris an. Die Scheide wird feucht, länger und weiter, um das Eindringen des Penis zu erleichtern.

- Beim Mann fliesst mehr Blut in die Schwellkörper, dadurch wird der Penis grösser, steif und richtet sich auf.

 

In der Vorstufe zum Höhepunkt nimmt die Erregung zu und bleibt dann auf einem hohen Niveau (Plateauphase) bestehen. Die körperlichen Redaktionen laufen so ab:

- Die Muskelspannung steigt an und die Kontrolle über den Körper lässt nach.

- Blutdruck, Puls und Atemfrequenz steigen weiterhin an, bis die grösstmögliche Intensität erreicht ist.

- Bei der Frau sondern die Bartholin-Drüsen, die im Scheidenvorhof zwischen den beiden kleinen Schamlippen liegen, ein Sekret ab und die Vagina wird noch feuchter. Die Schamlippen verfärben sich rötlich-violett.

- Beim Mann tritt aus der Harnröhrenöffnung eine besondere Flüssigkeit hervor, der so genannte Lusttropfen, der auch schon einige Spermien enthalten kann. Die Hoden schwellen weiter an und die Eichel verfärbt sich rötlich-violett.

 

Orgasmusphase

- Der körperliche Höhepunkt ist mit der grösstmöglichen Muskelanspannung, einer explosionsartigen Entladung des Ejakulats und einer anschliessenden Entspannungsphase verbunden.

- Bei der Frau zieht sich die Muskulatur von Vagina, Beckenboden und der Gebärmutter viele Male rhythmisch zusammen. Es kann ein weisses Ejakulat fliessen, das sich in den Bartholin-Drüsen gebildet hat.

- Beim Mann zieht sich der Beckenboden zusammen, es wird Sperma ejakuliert, das in den Hoden produziert wurde.

 

 

 

Der tantrische Ganzkörperorgasmus

 

Beim tantrischen Ganzkörperorgasmus wird das Ejakulat nicht nach aussen gegeben, sondern die sexuelle Energie wird im ganzen Körper verteilt und dieser ekstatische Zustand kann dadurch viele Stunden, lang anhalten und sich immer wieder neu aufladen.

 

Die körperlichen Reaktionen in der Erregungsphase gleichen denen beim normalen Orgasmus. Allerdings wird die Erregung bewusster gesteuert und es wird mit unterschiedlichen Sinnesreizen wie Tüchern, Federn, Düften und liebevollen Berührungen gespielt.

 

Auch in der Plateauphase sind die physischen Reaktionen ähnlich wie beim üblichen Orgasmus. Aber die Erregung wird vor allem durch Intimität und Nähe und nicht durch unpersönliche Geilheit beeinflusst. Augenkontakt, körperliche Berührungen und gemeinsame Atmung verstärken das Gefühl von Verbundenheit und Liebe.

 

Anders als beim normalen Höhepunkt kommt es beim tantrischen Ganzkörperorgasmus nicht hzu einer körperlichen Entladung, sondern im Zustand der höchsten körperlichen Anspannung wird der Körper bewusst entspannt, indem man tief atmet und die sexuelle Energie über die Wirbelsäule nach oben leitet. Dadurch kann diese höchste Erregung im ganzen Körper erlebt werden und stundenlang anhalten. 

 

Tipps von Christine Janson