Lustschmerz als spirituelle Erfahrung
Ich kenne mich in den unterschiedlichsten erotischen Subkulturen ganz gut aus, und es ist gerade die Verbindung verschiedenster Spielarten der Lust, die ich so faszinierend finde. Alle sexuellen Gruppen, seien es die Tantriker, SM-Leute oder die Swingerszene, haben ihre Vorzüge, aber auch ihre Begrenzungen und Engstirnigkeit. Die Tantriker sind oft von einer furchteinflössenden Heiligkeit, die SM- und Fetishleute sind mir oft zu cool und die Swinger lassen sich meiner Meinung nach oft emotional nicht genug ein, sondern trennen Sex und Liebe. Ich finde wir leben in einer Zeit, in der wir kreativ, spielerisch und respektvoll die unterschiedlichsten erotischen Spielarten miteinander kombinieren sollten. So wie es jedem von uns gefällt, mit ganzem Herzen und als tiefes Erlebnis. Wer mag schon belanglosen Sex? Ich zumindest nicht!
Kann man aus Liebe schlagen?
Gerade in der Tantraszene gilt es als höchstes Ziel, dass wir uns immer in Liebe und mit dem grössten Respekt begegnen. Einigen Tantrikern dürfte es deshalb vielleicht zunächst befremdlich vorkommen, wenn ich Liebe und spirituelle Erlebnisse, mit der Lust am Schmerz in Verbindung bringe. «Wie kann ich jemanden den ich liebe, schlagen?», entrüstete sich mein Freund empört, als ich ihn zum ersten Mal mit diesem Thema konfrontierte. «Hast du nicht das Kamasutra gelesen?», flüsterte ich ihm ins Ohr, während meine Fingernägel sanft aber dennoch spürbar, über seinen Rücken glitten. «Da gibt es sogar ein ganzes Kapitel zum Thema: Kratzen, Beissen und Schlagen.» «Echt? Muss ich glatt überlesen haben.» Mein Freund hatte die Augen geschlossen und konzentrierte sich auf den ungewohnten Sinnesreiz meiner Krallen. Sein Atem wurde gleichmässiger. «Prima, er entspannt sich», dachte ich mir und da in mir durchaus auch eine wilde Raubkatze steckt, drückte ich meine Nägel jetzt ein wenig fester in sein williges Fleisch. «Autsch, jetzt tust du mir aber weh», schmollte mein Liebster. Aber gleichzeitig hörte ich auch heraus, dass ihm das durchaus nicht unangenehm war. Mein Freund ist muskulös und verträgt einiges, also packte ich ihn jetzt ein wenig härter an. Letztendlich sind alle Sinnesreize weder gut noch schlecht. Es sind lediglich Möglichkeiten, mit unserem Körper zu spielen und auf sehr unterschiedliche Art zu stimulieren. Auch Tantra unterscheidet nicht zwischen Gut und Böse, sondern alles ist eine Erfahrung, die uns der Erleuchtung näher bringen kann.
Mit Haut und Haaren lieben
Meine Fingernägel glitten über seinen Bizeps und es erregte mich, weil ich spürte, wie ihn meine fordernden Berührungen anmachten. Meine Hände verselbständigten sich, und meine Bewegungen wurden immer schneller. Ich krallte mich an seiner Schulter fest, zog an den Muskeln seiner Oberarme, kratzte über seinen Bauch und seine Beine. Es war, als ob die Intensität seines Schmerzes und die daraus entstehenden Gefühle sich auf mich übertrugen. Ich saugte seine Lust ebenso auf, wie seinen Schmerz. Und wie eine Welle schwappte seine Erregung zu mir herüber.
Im Rausch der Sinne
Jetzt hatte ich den Impuls ihn zu beissen. Wie ein wildes Tier schlug ich meine Zähne in seinen Nacken. Aufpassen Christine, du hast zwei überkronte Schneidezähne, fiel mir zum Glück noch ein und dieser Gedanke half mir, meine Gier ein wenig zu zügeln. Ich war nicht mehr Christine, eine sinnliche Frau, sondern wurde zu einem archaischen Wesen. Zu einer grausamen Göttin, die durch Blutopfer ihre Anhänger in göttliche Ekstase versetzte. Wie im Rausch machte ich mich über meinen Freund her. «Gefällt dir das?», flüsterte ich zwischendurch in sein Ohr und biss dann kräftig in seine Rückenmuskeln. «Ja, mehr …», war alles, was er rausbrachte. „Beiss mich noch ein wenig weiter links … ja da. Das ist fast wie ein Orgasmus», keuchte er. «Du sollst noch mehr Lust spüren, mein Schatz.» Um ihn zu beruhigen, strich ich zwischendurch mit zarten Fingerspitzen über seinen Rücken und dann drehte ich ihn um, so dass er auf dem Rücken lag.
Grenzenlose Auflösung
Ich begann an seinem Schwanz zu saugen, bis er immer härter wurde. Vorsichtig glitt ich mit meinen Zähnen über seinen Schaft, biss leicht zu, kein grosser Schmerz. Aber mit der Vorstellung, dass
ich zubeissen könnte. Lustvoll stöhnte er auf. Ich begann seine Brust zu malträtieren und wie in Trance fügte ich ihm immer härtere und dann wieder sanftere Schmerzen zu. Irgendwann verschwinden
die Grenzen zwischen Lust und Schmerz und man fühlt nur noch Intensität. Energie. Und es gibt keine Trennung mehr zwischen demjenigen der diese starken Reize ausübt und demjenigen, der sie
empfängt. Dann existiert nur noch ein Strom von lustvoller Lebendigkeit. Alles ist Eins!
Tipps von Christine Janson
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