Ann-Marlene Henning
Anika von Keiser
Make More Love
Obwohl wir immer älter werden und unsere Lebenserwartung rasant steigt, ändert sich nichts an dem Vorurteil: Sex und Alter passen nicht zusammen. Alte Menschen haben keine Leidenschaten, keine schmutzigen Gedanken, keine heimlichen Afären.
Wie ist Sex, wenn man älter wird? Was ändert sich im Bett, wenn der eigene Körper nicht mehr so funktioniert wie früher? Was kann ich tun, was sollte ich wissen? Wie gelingt es, nach zwanzig Ehejahren noch Lust aufeinander zu haben? Wie kann ich auch als älterer Single mein erotisches Potential ausschöpfen? Und geht es nach der Menopause mit dem Sex wirklich nur noch bergab?
Trotz des ganzen Sex-Geredes fehlen kompetente Antworten auf diese Fragen. Denn guter Sex fällt nicht vom Himmel. Er ist eine Frage der Kommunikation, der Übung, des Wissens und der Intimität. Neben dem Text spielen wie im Vorgänger Make Love Fotos eine Hauptrolle. Diesmal erzählen sie kleine Liebesgeschichten einiger Paare und eröfnen einen neuen Blick auf die Schönheit des Alters. Make More Love soll Sex so zeigen, wie er ist und wie er sein könnte. Es soll mit Vorurteilen aufräumen, Mut machen, Neugier wecken, beraten, begleiten und Spass machen.
Interview mit Ann-Marlene Henning
Mit Make More Love liegt ein Aufklärungsbuch für Erwachsene vor. Warum haben Sie diesen Titel verfasst?
«Make More Love» ergänzt «Make Love» in Hinsicht auf Themen wie Erregung und Körperlichkeit; Zusammenhänge, die eine Beziehung und das alltägliche Leben betreffen werden umfangreicher behandelt, als im ersten Buch.
In meiner Praxis treffe ich viele Erwachsene, die wenig davon wissen, wie sie zum Beispiel ihre Erregung beeinflussen können, um zum Beispiel einen Höhepunkt zu erreichen oder nicht zu früh zu kommen (um nur zwei Dinge zu nennen, die mit der Erregungsverteilung im Körper zusammenhängen).
Warum sollte die heutige Gesellschaft offen über das Thema Sexualität sprechen, obschon dies seit jeher ein Tabuthema war?
Die Öffentlichkeit muss gar nicht darüber sprechen, aber solche Leute wie ich, schon. Man kann Sexualität durchaus im «Intimbereich» belassen, aber oftmals verreckt sie dann da. Es muss also eine allgemeine Öffnung für das Thema her. Das könnte im Allgemeinen für eine gewisse Entspannung sorgen und für mehr Spass im Leben! Ausserdem ist eine öffentliche Debatte nötig, um klar zu stellen, dass Jugendliche eine Alternative zu dem brauchen, was ihnen sonst zur Orientierung zur Verfügung steht.
Welches Zielpublikum möchten Sie mit Make More Love ansprechen?
Eigentlich alle, die zu alt für «Make Love» sind und/oder alle, die voraussichtlich in die Andro- beziehungsweise Menopause kommen, weil sie älter als Mitte 40 werden.
Was verändert sich mit zunehmendem Alter in unserem Körper? Und welches sind deren Auswirkungen auf guten Sex?
Eine sehr gute Frage! Grundlegend ausgedrückt, sind es einige tolle Lusthormone, die weniger werden. Es klappt eben vieles nicht mehr so (automatisch), wie früher. Faktoren, wie Erektile Dysfunktionen (ED), Orgasmusschwierigkeiten, keine Lust, andere Erregungsprobleme, Krankheiten und die deswegen nötig werdenden Medikamente beeinflussen Körper und Sexualität. Gute Erregung ist nun wichtiger denn je – mit ihr haben die genannten «Übeltäter» deutlich weniger Chancen einem den Sex zu vermiesen.
Der Weg zum Orgasmus müsste erst gelernt werden, sagen Sie. Wie kann die Frau / der Mann dies lernen?
Hier kann ich nur sagen: Bitte lesen Sie dazu «Make More Love», diese Frage ist kaum in Kürze zu beantworten. Im Wesentlichen geht es aber um drei Parameter: die Muskel(ent)spannung und das Tempo, mit denen man Bewegungen (Atmung) ausführt. Die Zellen des Körpers müssen mit Sauerstoff versorgt werden, damit sie die «Oh-das-ist-schön!-Informationen» ins Gehirn liefern können.
Wie verführe ich meinen Partner nach allen Regeln der Kunst? Dies ist eine Frage, welche Sie sich im Buch selbst stellen. Welche Antworten darauf haben Sie gefunden?
Es hat weniger mit Strapsen oder Sixpack zu tun, als vermutet. Vielmehr geht es darum, sich von seiner besten Seite zu zeigen, um den anderen dazu zu bringen, gerne mit zu machen, was man selber möchte. Ein grosses Thema, mit sehr individuellen Antwortmöglichkeiten – lassen Sie sich einfach vom Buch inspirieren!
Kann ich meine Wünsche mitteilen und gleichzeitig Intimität aufbauen?
Man kann Intimität nur aufbauen, INDEM man seine Wünsche preisgibt! Dann lässt oft auch der andere die Maske fallen und schon entsteht Verbindung.
Ann-Marlene Henning (1964) ist Sexologin und Mutter eines Sohnes. Sie studierte zunächst Jura an der Universität Arhus. 1986 begann sie als Model zu arbeiten. Parallel dazu studierte sie Neuro-Psychologie an der Universität Hamburg. In Kopenhagen belegte sie eine mehrjährige Ausbildung zur Sexologin und Paar-Therapeutin. In ihrer Praxis in Eppendorf widmet sie sich der Paartherapie, dem Single-Coaching und der Sexualberatung.
Anika von Keiser (1977) ist Diplom-Physiotherapeutin und arbeitet als freiberufliche Texterin.
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